Benito Pérez Galdós geboren in Las Palmas als Sohn von Sebastián Pérez, Oberstleutnant des Heeres und Dolores Galdós. Schon als Kind interessierte er sich für Musik, Malerei und die Literatur. Seine Kindheit verbrachte er in Las Palmas. Mit 19 Jahren zog er nach Madrid, wo er Rechtswissenschaften studierte. Dort lernte er Francisco Giner de los Ríos, den Gründer der Institución Libre de Enseñanza, kennen, der ihn zum Schreiben animierte und ihn für die philosophische Lehre des Krausismo interessierte. 1868 wurde er ohne Abschluss von seinem Jurastudium exmatrikuliert.
Im Jahr 1860 erschien sein erster Artikel in einer Zeitung. Später betätigte er sich auch politisch und wurde 1886 Abgeordneter der Liberalen Partei in den Cortes, dem spanischen Parlament. In späteren Jahren neigte er sich mehr der sozialistischen Partei zu und war mit Pablo Iglesias, dem Gründer der PSOE, befreundet. 1897 wurde er, nachdem er zuvor abgelehnt worden war, Mitglied der Real Academia de la Lengua Española. Benito Pérez Galdós blieb unverheiratet, hatte jedoch eine uneheliche Tochter und intime Beziehungen zu der Schriftstellerin Emilia Pardo Bazán. Er war verbittert, weil er nicht für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde. Im Jahr 1912 erblindete er. Er starb in ökonomisch schwierigen Verhältnissen.
Sein Werk
In seinem literarischen Schaffen ragen das dramatische Werk und die Romane hervor. In ihnen wird häufig ein Liebeskonflikt historisch-politisch oder auch religiös vertieft. Pérez Galdós gilt als einer der wichtigsten europäischen Vertreter des realistischen Romans. Er schuf bedeutende Romanfiguren wie Marianela, Fortunata óder Tristana. Die Figuren zeigen eine starke psychologische Durchdringung. In den frühen Werken treffen fiktive Figuren auf historische, die auf umfangreichem Quellenstudium beruhen. Wie bei Balzac treten bei Pérez Galdós manche Figuren in mehreren Werken auf. Manche Werke wie Nazarín oder Misericordia erinnern an Dostojewski. Der umfangreichste Teil seines Gesamtwerks sind die Episodios Nacionales, ein aus 46 Bänden bestehender, unvollendet gebliebener Abriss der spanischen Geschichte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Pérez Galdós‘ Gesamtwerk ist geprägt von einem ethisch begründeten Spiritualismus. Seine liberalen und antiklerikalen Ideen kommen vor allem in den zeitgenössischen Romanen zum Vorschein.
Quelle: www.wikipedia.org